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Angedacht im Herbst 2020

Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Gemeinden!

Herbst – mit all der Pracht, den bunten Blättern, Nebel und Wind und… den Herbstthemen: Erntedank, Tag der deutschen Einheit, Reformationsgedenken, Martinstag. Ich mag den Herbst. Das Obst ist reif, wird geerntet, die Kartoffeln werden ausgegraben und kommen in den Keller. Und es riecht ganz anders als in den letzten Wochen. Es riecht eben nicht mehr nach Sommer und Sonnenschein, sondern nach Regen, Erde und Zwiebelkuchen.

Ich mag den Herbst. Auch wenn ich nun die luftig leichten Sommerkleider hinten in den Schrank legen und die warmen Pullis hervorholen muss. Das gehört für mich einfach dazu.

Manchmal jammere und schimpfe ich über die Kälte am Morgen und darüber, dass ich schon wieder in den Regen geraten bin. Aber das hilft ja nichts. Ich kann's sowieso nicht ändern.
Und das ist ganz gut so, finde ich.

Denn es gibt so viel in meinem Leben, um das ich mich kümmern muss: um die Arbeit, da müssen Veranstaltungen und Treffen vor- und nachbereitet werden, um Arzttermine, um die Wäsche und den Einkauf und so vieles mehr. Aber um den Herbst muss ich mich nicht kümmern. Er kommt einfach so. Weil es so vorgesehen ist. Weil Gott selbst sich darum kümmert. Ich darf es einfach so hinnehmen, ich kann mich darüber freuen. Damit ich nicht nass werde, kann ich einen Schirm mitnehmen. Wenn mir kalt wird, kann ich mich warm anziehen. Das Wetter kann und muss ich nicht ändern.

Gott sagt: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

Gen 8,22


Ändern kann ich es nicht. Also brauch ich nicht zu schimpfen und zu jammern. Ich kann es einfach genießen und mir den Herbst so schön und bunt machen wie ich nur kann. Dann trinke ich einen warmen Tee und genieße das Feuer im Herd. Ich kann ganz gelassen sein. Es liegt mal nicht an mir, ob es so kommt oder nicht. In meinem Alltag muss ich mich um so vieles kümmern, jetzt darf ich mich einfach darauf einlassen. Gott schenkt mir den Herbst mit allem was dazu gehört. Und ich nehme das Geschenk an, schlupfe in meine Jacke und gehe hinaus in die Abenddämmerung.

Einen guten Herbst wünschen Ihnen Ihre Pfarrerinnen
Dorothee Schmitt und Renate Lisock

 


Stand: Gemeindebrief September/Oktober 2020