Schon lange nicht mehr in die Kirche gegangen? Am 10. September gibt es eine ausgezeichnete Gelegenheit. Nicht nur, weil Sonntag ist, sondern weil der bundesweite Tag des offenen Denkmals begangen wird. Das Motto in diesem Jahr: „Talent Monument“. (Auch die "Talente hinter dem Denkmal" dürfen Sie entdecken.) Bestimmt finden Sie in ihrer Nähe ein offenes Denkmal.
Wenn Sie wissen wollen, was ein Refektorium ist, was ein Laubenganghaus ausmacht, wie eine Synagoge von innen aussieht oder welche Geschichte die alten Wegkreuze erzählen, dann kommen Sie auf Ihre Kosten.
Nebenbei wird deutlich: Glaube und Religion nehmen auch heute noch einen wichtigen Platz in unserem Land ein. Nicht nur, weil ein Sprichwort sagt, dass man die Kirche im Dorf lassen soll, sondern weil religiöse Bauten unsere Dörfer und Städte prägen. Kirchtürme und Glocken sind vielerorts unübersehbar und unüberhörbar. Sie bieten Orientierungspunkte, sind häufig der Mittelpunkt eines Ortes.
Deutlich wird auch anhand der religiösen Bauten die Vielfalt, wie sich Menschen mit ihrem Glauben im Laufe der Jahrhunderte auseinandergesetzt haben. Und schließlich zeigen sie, dass sich der Glaube in einem beständigen Wandel befindet. Was die einen als angemessene Form der Gottesverehrung verstanden, ist für andere Kitsch, was in einem Jahrhundert wichtig
war, wurde in einem anderen Jahrhundert vergessen.
Spannend: Bei dem Wort »Sakralbau« denkt man sicher zuerst an Kirchen. Aber das religiöse Leben Deutschlands besteht nicht nur aus Gottesdiensten. Viele Krankenhäuser sind aus kirchlichen Spitälern entstanden, Hochschulen sind alte Klostergründungen, Bischöfe haben Museen gestiftet und die abendländische Kunst ist ohne das Christentum nicht denkbar.
Kurz: Die Geschichte des Abendlandes, das wird dieser Tag des Denkmals deutlich machen, ist ohne den christlichen und jüdischen Glauben gar nicht zu verstehen.
Das alles können Sie bei einer Entdeckungsreise in die Welt der Sakralbauten selbst herausfinden. Und vielleicht kommen Sie in den nächsten Gottesdienst, damit die Kirchen nicht nur historische Denkmale werden, sondern ein "Bau aus lebendigen Steinen" bleiben.